Mittwoch, 28. Januar 2009

Es tut sich was

Es gibt aber auch Gutes zu berichten: Obama räumt auf, auch in Berlin:


Und ein Tag, der mit dem Hören eines neuen Springsteen-Albums beginnt, kann ja gar nicht so schlecht sein.

Stadt der brennenden Autos

Das in bestimmten Stadteilen Berlins wieder und wieder Autos angezündet werden, findet außerhalb der Stadt kaum Beachtung, und auch die Berliner haben sich scheinbar ein wenig damit abgefunden. Erst seit die oppositionelle CDU, in den Wochen und Monaten zuvor eher mit sich selbst beschäftigt, das Thema für sich entdeckt hat und der Polizei durch die Presse gute Ratschläge erteilt, werden die Meldungen in der Lokalpresse wieder etwas größer und ausführlicher. Bereits 23 Fahrzeuge sind alleine in diesem Jahr, das ja erst 28 Tage alt ist, in Brand gesetzt worden, seit 2007 schon über 250 (die B.Z. zählte letzte Woche schon 359, jedoch ohne Angabe eines Zeitraums). Lokale Schwerpunkte sind, nicht gerade überraschend, Kreuzberg, Pankow (inklusive Prenzlauer Berg) und Friedrichshain. Stadtteile mit einer starken Durchmischung von Einkommensschichten, wo Arm und reich noch Tür an Tür wohnen, die Besserverdienenden aber klar auf dem Vormarsch sind. Sanierung heißt in Berlin auch häufig Aufwertung und damit Mieterhöhung und letztlich Vertreibung von Alteingesessenen.

Während dieser Vorgang im Prenzlauer Berg mit angeblich ca. 80% Zugezogenen schon quasi abgeschlossen ist, stellt Friedrichshain derzeit das Paradebeispiel für die "Umstrukturierung" eines Wohnbezirks dar. Wir als Neu-Berliner sind natürlich ein Teil der Entwicklung. Zwar haben wir nicht den (hier) vielzitierten Stuck an der Decke, der die Mieten mit in die Höhe treibt, aber auch unsere Wohnung hat früher sicher nur halb so viel gekostet. Liebstes Feindbild der selbsternannten "Freiraumverteidiger", die sich auf die Fahnen schreiben, ein Recht auf alternative Wohn- und Lebensformen sichern zu wollen, sind aber die neu gebauten Townhouses, die derzeit überall aus dem Boden schießen, so auch am Blankensteinpark bei uns um die Ecke. Diese kompakten, innen aber überraschend großzügigen Häuser, oft mit Dachterasse, gehen je nach Lage und Ausstattung für so um die 300.000 bis 400.000 Euro weg. Das ist für viele Leute, die jetzt noch direkt ums Eck wohnen, unerreichbar. Die Kräfte des Marktes wirken, der Mietspiegel steigt und die nächste Sanierungswelle kommt bestimmt.

So weit, so böse. Die Idee, sich auch als Vermieter eines oder mehrerer Mietshäuser neue Mieter zu suchen, die mehr zu zahlen bereit sind, ist nicht schön, aber auch verständlich. Dass der Bau von Eigentumshäusern auf den letzten freien innerstädtischen Flächen die Mieten indirekt auch in den umgebenden Straßen in die Höhe treibt, ist auch nicht schön, aber soll man deswegen darauf verzichten? Sind die Leute, die dort einziehen, der Feind? Bin ich der Feind, weil ich mir für eine vierköpfige Familie eine 100 qm-Wohnung für 660 Euro kalt leiste? Wie tolerant sind wir eigentlich und wieviel Toleranz können wir erwarten? Diese Fragen sind nicht so leicht zu beantworten.

Und was haben brennende Autos damit zu tun? Vielleicht viel, schließlich sind in "umstrukturierten" Gegenden abgestellte Luxusautos ein beliebtes Ziel, neben Fahrzeugen der Bahn und der Post. Schließlich kann man hier die ungeliebten neuen Nachbarn empfindlich treffen, ihnen materiellen Schaden zufügen und deutlich klar machen, dass sie nicht erwünscht sind. Und nebenbei ein bisschen "Spaß" haben.
Vielleicht haben sie auch wenig damit zun tun und der Porsche Cayenne um die Ecke bietet nur ein wilkommenes Ziel für die Lust am Zündeln.
Vielleicht beides ein bisschen, das Leben ist ja nicht immer so schwarz und weiß.
Egal wie es gemeint ist: ob es was ändert? Unwahrscheinlich. Ob es Sympathien weckt für innerstädtische "Freiräume"? Wohl kaum. Ob die Verursacher das interessiert? Ich bezweifele es.

Der genannte Porsche Cayenne um die Ecke ist auch keine Abstraktion, schon oft habe ich ihn gesehen und mich ein wenig gewundert, wer sich traut, den Nacht für Nacht in der Eldenaer Straße abzustellen. Wirklich überrascht war ich dann auch nicht, als ich ich am letzten Sonntag so vorfand:

Etwas erleichtert war ich jedoch, dass der Besitzer sein Fahrzeug, übrigens nicht ganz erlaubt, dort abgestellt hatte, wo es hier zu sehen ist, und nicht in der großen Parklücke, die man schräg gegenüber sieht - denn der grüne Van auf der anderen Straßenseite ist unsere Familienkutsche und wäre leicht zum Kollateralschaden geworden. Vielleicht hätten wir dann eine Antwort gehabt auf die Frage, ob wir der Feind sind.

Stattdessen fragt sich nun der Besitzer eines Golf II, ob das denn von der Versicherung bezahlt wird, denn sein Wagen ist mit in Flammen aufgegangen. Vielleicht sollte jemand Stoßstangenaufkleber anbieten, welche die Besitzer von Luxusautos auffordern, beim Parken einen Sicherheitsabstand von midestens 5 Metern einzuhalten.

Im Zuge des neuen Medieninteresses brachte die Morgenpost erstmals auch einen Bericht über ein Opfer der Anschlagsserie, zufällig den Besitzer den oben gezeigten Porsche. Ob der sich damit einen Gefallen tut, ist fraglich. Der Bericht, der erwartungsgemäß den Geschädigten als gar nicht so bösen Typen, der sich aus einfachen Verhältnisssen nach oben gearbeitet hat, zeigt jedoch deutlich, wie weit die Wahrnehmungen voneinander entfernt sind.

Dem Durchschnittsbürger und erst recht dem typischen Morgenpost-Leser mag die Geschichte des Porschefahrers ja gefallen, aber weder er selbst noch der Autor des Artikels merken scheinbar, wie exakt Herr Goile dem Feindbild der Brandstifter entspricht: aus dem Westen zugezogen, in der Immobilienbranche tätig, den sozialen Aufstieg geschafft und mit dem Porsche sichtbar dokumentiert - das alles darf einen Menschen nicht zur Zielscheibe von Gewalt (auch nicht gegen sein Auto) machen, aber wer glaubt, mit Hinweisen, der Porsche sei hart erarbeitet und sogar "klimafreundlich" umgebaut, irgend jemanden beindrucken zu können, der Autos anzündet oder dies gutheißt, der muss sich auf eine Enttäuschung gefasst machen. Nicht mal mich kann das besonders für den Geschädigten einnehmen, obwohl mich das Gefühl beschleicht, dass Herr Goile uns vielleicht nicht unähnlich sind - und nicht nur, weil wir beide aus dem Bergischen Land stammen.

Eine Dokumentation der Brandanschläge mit Ortsangabe gibt es unter brennende-autos.de, der Tagesspiegel und alle anderen Lokalzeitungen berichten derzeit recht ausführlich und das Thema Umstrukturierung/Gentrifizierung ist immer mal wieder im Blick des Friedrichshainer Blogs Fenster zum Hof.

Kommentare, irgendjemand?

PS: nachdem ich am Wochenende noch mal am "Tatort" vorbeigekommen bin (schließlich stand unser Auto immer noch da) muss ich noch 2 1/2 Richtigstellungen anbringen:

1. Der Porsche stand nicht so falsch geparkt, wie ich gedacht hatte; zwar nahe an einer Einfahrt, aber nicht direkt an einer Einmündung

2. Das beschädigte Auto, welches vor dem Porsche geparkt war, ist kein Golf II, sondern etwas neuer; Golf II oder IV

2,5: Besagtes beschädigtes Auto lässt sich vielleciht noch reparieren, ist aber wohl nicht wirtschaftlich. Der Motorraum schein unversehrt, "nur" Heck und Innenraum sind ausgebrannt.

Mittwoch, 21. Januar 2009

Neues von den Babynauten

Die Kinder sind richtig groß geworden! Wie groß und wie schwer genau erfahren wir heute, denn die bieden haben ihren Antrittsbesuch bei der neuen Kinderärztin - da wird dann sicher mal gewogen und gemessen. Kleidergröße 62 wird jedenfalls langsam knapp, zumindest bei Oberteilen.

Auch David hat inzwischen das Brei essen angefangen, nachdem wir eine Geschmacksrichtung gefunden haben, die ihm zusagt. Das ist schon mal eine große Erleichterung, auch wenn er derzeit relativ schlecht trinkt, also immer wieder mal was übrig lässt und auch teilweise recht lange braucht und viel dabei rumhampelt. Überhaupt wirken beide häufig mal unruhig, was aber zu dieser Zeit wohl ganz normal ist. Schließlich bekommen sie ja bald noch ein paar mehr Zähne und außerdem stellt sich so etwa nach einem halben Jahr bei Babys vieles noch mal um - der "Nestschutz" entfällt und das eigene Immunsystem entwickelt sich.
Bei David äußert sich das auch immer wieder in dem Versuch, sich zu kratzen. Da wir regelmäßig die Fingernägel schneiden, ist das kein echtes Problem (auf ein paar Bildern sieht man ja, was passiert, wenn wir das mal ein paar Tage schleifen lassen), ist aber natürlich auch sonst nicht so schön.
Alexander hat dafür in punkto Essen inzwischen seinen Speiseplan erweitert bekommen, isst verschiedene Gemüse und auch Fleisch - natürlich alles in Breiform. Wasser und Tee sind aber immer noch "Bäh".

Es wird auch immer noch viel gelacht und wir alle haben Spaß miteinander. David versucht immer wieder mal, vorwärts zu kommen, bewegt sich dabei aber dann doch ausschließlich rückwärts. Alexander kann sich jetzt auch beinahe von alleine umdrehen und hat den Schnuller inzwischen fest im Griff. Und bei beiden geht der "Milchschorf" auf dem Kopf zumindest flächenmäßig zurück - das ist der Ausschlag, der auf manchen Fotos den Anschein erweckt, als hätten die beiden rote Haare. Da beide aber nie große Probleme damit hatten, der Ausschlag z.B. nicht genässt hat, haben wir das von alleine abklingen lassen und die Besserung in den letzten Wochen ist bemerkenswert.

Zur Zeit sind meine Eltern zu Besuch und helfen kräftig mit. Ein paar Bilder von der ganzen Familie gibt es demnächst hier. Besonders Alexander ist ganz fasziniert von seinem Opa, während David gefallen am Zeitung lesen gefunden hat.

Dienstag, 20. Januar 2009

Segel setzen!

Nicht, dass ich wirklich Zeit für so was hätte, aber trotzdem: Empire: Total War

Ab März im Handel. Die Vorfreude ist groß, die Erwartungen hoch.

Donnerstag, 15. Januar 2009

Rückwärts einparken

David wird langsam ein bisschen mobil! Hier seht Ihr, wie er sich im Hintergrund rückwärts in die Lücke zwischen den Sesseln schiebt. Wieviel Absicht dahinter steckt, lasse ich mal offen:


PS: ein paar neue Fotos gibt es auch.

Mittwoch, 14. Januar 2009

Irgendwo neben Berlin

Ich hatte ja neulich schon geschrieben, dass wir uns bei unserem Weihnachtsausflug zum Brandenburger Tor wie Touristen in der eigenen Stadt gefühlt haben. Inzwischen sind wir ja schon ein paar Wochen länger hier, aber zur Zeit kriegen wir von Berlin wenig mit.

Ich steige halt Morgens in die Tram und fahre einmal rund um den Prenzlauer Berg zur Arbeit nach Mitte, Abends wieder zurück. Wenn ich mal eine Portion Großstadtleben brauche, fahre ich andersherum über den Alexanderplatz und die Friedrichstraße. Das ist allerdings mit zweimaligem Umsteigen verbunden und seitdem die Baustelle an der Eberswalder Straße scheinbar aufgelöst ist auch nicht mehr schneller.

Ansonsten findet unser Leben halt in Friedrichshain statt, zwischen Comeniusplatz (Kinderarztpraxis) und Ringcenter (für den Großeinkauf). Ist aber auch gut, denn dazwischen liegt alles, was man braucht. Und nach Berlin machen wir dann immer wieder gerne einen Ausflug.

Dienstag, 13. Januar 2009

Neues Jahr, neue Fotos, neue Ordnung

Ich habe in meiner Mittagaspause mal ein wenig meinen Flickr-Account aufgeräumt. Da wir ja inzwischen ein neues Jahr haben, gibt es ein neues Set "Kinder 2009", die Bilder aus dem letzten Jahr liegen weiter unter dem bekannten Link im Set "Kinder 2008".

Eine Auswahl der schönsten oder lustigsten Bilder aus beiden Jahren ist in "Kinder - Highlights" gesammelt.

Und Fotos von Berlin gibt es natürlich auch.

Außerdem habe ich die Links zu den einzelnen Sets jetzt auch in der rechten Spalte dauerhaft eingestellt.

Ein paar neue Bilder sind natürlich auch dabei: von den Kindern, von unserer Wohung und von unserem Spaziergang auf dem Gelände des alten Schlachthofs, zu dem es übrigens einen sehr ausführlichen Wikipedia-Artikel gibt.

Freitag, 9. Januar 2009

Ausflug nach Berlin

Neulich, es ist schon ein paar Tage her, nämlich am 1. Weihnachtsfeiertag, haben wir einen schönen kleinen Ausflug gemacht. Wir sind nach Berlin gefahren, das ist schön nah und soll je eine ganz tolle Stadt sein!

Na ja, eigentlich sind wir nur eben zum ersten Mal zusammen ins Stadtzentrum gefahren und noch über den Weihnachtsmarkt gebummelt. Wir kamen uns doch ziemlich wie Touristen vor, auch wenn wir gerade mal 4 U-Bahn-Stationen vom Alexanderplatz wohnen. Aber wann kommt man schon mal dazu, einfach nur die zentrale Prachstraße seiner Stadt entlangzuschlendern und sich vor den wichtigsten Attraktionen zu fotografieren? Wir selten.

Lustig war es und kalt, aber da der Weihnachstmarkt noch aufhatte, konnten wir uns anständig aufwärmen. Den Rückweg haben wir dann per Bus zurückgelegt, das ging auch ganz gut.

David und Alexander haben natürlich nicht viel mitbekommen, aber irgendwann dieses Jahr werden sie ja anfangen, sich sitzend herumkutschieren zu lassen.

Ein paar Fotos gibt es hier: http://www.flickr.com/gp/8206789@N06/CDS56h

Montag, 5. Januar 2009

Das neue Jahr

Den ersten Jahreswechsel mit Kindern haben wir erwartungsgemäß sehr ruhig verbracht. Nach all den Veränderungen im letzten Jahr sind wir nun sehr gspannt, was 2009 so alles auf uns zukommt. Euch allen jedenfalls alles Gute zum neuen Jahr!

Hier in Berlin ist schon seit einigen Tagen tiefster Winter mit Temperaturen um die -10 Grad. Zudem war auch Gesine jetzt ein bisschen krank, daher waren wir eh nicht sonderlich an langen Spziergängen interessiert.

Aber auch drinnen gab es viel zu tun und zu gucken. David hat die ersten Schritte in Richtung Unabhängigkeit getan: mit großer Freude dreht er sich um die eigene Achse, angelt nach seinem Schnuller und in neunzig Prozent aller Fälle schafft er es, ihn sich richtig herum in den Mund zu stecken. Außerdem hat er sein zweites Zähnchen bekommen.

Die erhöhte Mobilität macht auch gentrennte Bettchen etwas dringender, denn häufig dreht sich David auf seinen Bruder drauf. Aber da wir beim Auspacken ganz gute Fortscritte machen, ist das Kinderzimmer bald frei - noch stapeln sich dort allerdings die letzten Kisten.

Alexander probiert auch mit dem Schnuller herum und hat innerhalb eines Tages schon große Fortschritte gemacht, bald kann er das auch alleine. Insgesamt turnt er aber im Moment etwas weniger herum als noch vor ein paar Wochen.

Richtig gut ist Alexander beim Essen dabei. Sein Gläschen Brei macht er täglich leer und trinkt dazu noch eine halbe Portion Milch. Mit Tee oder Wasser hingegen kann ers ich noch nicht anfreunden.

David macht vom Brei erst mal eine kurze Pause. Nach verhaltenem Anfang mit ein paar Löffelchen voll hat er mehrere Tage am Stück den Brei total verweigert und wir wollen ihn ja auch nicht quälen. In ein paar Tagen probieren wir es dann noch mal.